Kleine
Historie

Das Dorf Biestow wurde zum ersten Mal 1282 als Pfarre urkundlich erwähnt. Die Chroniken beschreiben das Dorf als „Ort der Bysta“, was heißen soll, „es ist im Besitz der Familie Bysta“. Biestow ist wahrscheinlich slawischen Ursprungs.

Die Historiker bieten noch eine zweite Quelle für die Entstehung des Dorfnamens an, die da lautet „bi Stov“ (bei Stowe) – einem angrenzenden Dorf. Bis zum Jahre 1355 befand sich das Dorf Biestow im Familienbesitz.Die Besitzerfamilien wechselten häufig, bis schließlich die Stadt Rostock die Gemarkung erwarb. Die Rostocker entdeckten 1908 das Dorf als idealen Ausflugsort.

Der „Rostocker Anzeiger“ vermeldet, wie gut die Feldfrüchte auf den Biestower Äckern wachsen und das man in zwei „Bauernhäusern“ des Dorfes vorzügliche alkoholische Getränke und köstliches Gebäck erhalten kann. Außerdem können hier Familien „Kaffee kochen“.

Bedeutsame Ereignisse der Entwicklung des Ortes wurden regelmäßig im „Rostocker Anzeiger“ kommentiert. 1909 entstand eine große Gärtnerei, 1910 mehrere Wohnhäuser und ein neues Schulhaus, das heutige Restaurantgebäude des „Landhotel Rittmeister“, mit zwei Klassenzimmern und zwei Lehrerzimmern, 1911 eine Bäckerei und eine Schlachterei. Eine Stellmacherei und eine Tischlerei hatten bereits 1908 eröffnet. Am 24. September 1918 erhielt das Dorf elektrisches Licht.

Der bedeutendste mecklenburgische Sprach- und Naturkundeforscher Richard Wossidlo (1859 – 1939), weilte 1920 in Biestow und äußerte sich in einem Brief an einen Freund gegeistert über den dortigen Aufenthalt.Weltwirtschaftskrise und 2.Weltkrieg sind auch an Biestow nicht spurlos vorübergegangen. Wiederum der „Rostocker Anzeiger“ berichtet von Zwangsversteigerungen in den 20er Jahren.Bereits 10 Jahre vor der Grundsteinlegung zur Südstadt wird Biestow im Jahre 1950 der Stadt Rostock eingemeindet.

Bis 1963 wurde im heutigen Restaurantgebäude der Dorfschulunterricht betrieben. Später wurde das Gebäude als Schulhort, Wäschelager und Lager der Stadtbibliothek Rostock genutzt, bis es Ende 1994 als Gaststätte umgestaltet und als „Landhaus zum Rittmeister“ eröffnet wurde. Im April 1996 übernahmen die heutigen Betreiber, Andreas und Yvonne Barnehl, das Haus. Im Jahre 2003 wurde der Restaurantbetrieb durch ein Hotel erweitert und firmiert seitdem unter dem Namen „Landhotel Rittmeister“.